Heute vor 78 Jahren starb einer, der war ein Kämpfer – ein Kämpfer für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Als Kommunalpolitiker setzte er sich unter anderem für kommunalen Wohnungsbau, die Durchsetzung der Lern- und Lehrmittelfreiheit und das Wohlfahrtswesen ein. Er lebte zu einer Zeit, in der es wirklich Mut erforderte, für die eigenen Überzeugungen einzustehen.
Heinrich König, letzter Amtmann von Weitmar, war auch der letzte SPD-Vorsitzende Bochums vor dem Verbot der Partei durch Hitler und sein nationalsozialistisches Terror-Regime. Bereits 1933, kurz nach der Machtergreifung, wurde er in seinem Haus an der Hattinger Straße überfallen und für kurze Zeit in Haft genommen. 1935 floh er ins französische Exil, wo er sich der Résistance anschloss. Auf dem kleinen Bauernhof, den er in Südfrankreich betrieb, wurde er im Februar 1943 von der französischen Polizei aufgegriffen. Diese lieferte ihn an die Gestapo aus. Am 7. Mai 1943 starb Heinrich König an den Folgen schwerer Misshandlungen im Gefängnis des Bochumer Amtsgerichts.
„Wir haben eine rechtsextremistische Gefahr im Land, die auf keinen Fall verharmlost oder ignoriert werden darf“, betont Marc Gräf, Bezirksbürgermeister und Nachfolger im Amt von Heinrich König. Jeder Bürger und jede Bürgerin hat die Möglichkeit, Zivilcourage zu zeigen und mutig für unsere demokratischen Überzeugungen einzutreten. So wird das Andenken an Heinrich König letztlich lebendig.